Was ist Cluster B? -Wichtiges Wissen zum Thema Narzissmus einfach erklärt-
Erster 2017 ist Welttag für das Bewusstsein narzisstischen Missbrauchs
World Narcissistic Abuse Awareness Day
Im Rahmen dieses Tages bemühen wir uns, Aufklärungsarbeit zu leisten. Dies ist ein weiterer Beitrag dazu, viele Menschen über dieses Tabuthema aufzuklären, bzw. völlig falsche Interpretationen, die im Volksmund kursieren, zu eliminieren. Dazu gehört z.B., dass Narzissmus mit Selbstverliebtheit gleichgesetzt ist. Das ist vollkommen falsch und verharmlosend! Heute geht es um alle Störungen, die man in dem sogenannten Cluster B gesammelt hat.
Was ist Cluster B?
Cluster B ist eine Klassifizierung von Persönlichkeitsstörungen, aufgelistet im Leitfaden für die Diagnose von psychischen Störungen des amerikanischen Fachverbandes für Psychologie, genannt „the Diagnostic Statistical Manual of Mental Disorders“ (DSM). Der Begriff Cluster B wird genutzt um eine Reihe an Merkmalen zu beschreiben, die charakteristisch für hochdramatische, unberechenbare und übermäßig emotionales Denken und Verhalten sind. Viele Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung haben Anzeichen und Symptome von mindestens einer zusätzlichen Persönlichkeitsstörung. Es ist nicht notwendig, alle Anzeichen und Symptome nachzuweisen, die aufgelistet sind, um eine Störung zu diagnostizieren.
Es gibt vier Cluster B Persönlichkeitsstörungen. Es enthält die:
- Narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPD)
- die Borderline Persönlichkeitsstörung (BDP)
- die Histironische Persönlichkeitsstörung (HPD)
- die Antisoziale Persönlichkeitsstörung (ASPD)
Die Mayo Klinik listet die folgenden Beschreibungen für jede der vier Cluster B Persönlichkeitsstörungen auf:
#Narzisstische Persönlichkeitsstörung:
Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung haben ein allgegenwärtiges Schema der Grandiosität, brauchen Bewunderung und haben einen Mangel an Einfühlungsvermögen.
• egoistisch
• arrogant
• grandios
• sind beschäftigt mit Fantasien über Erfolg, Schönheit oder Leistung
• sehen sich selbst als bewundernswert und überlegen und deswegen berechtigt für eine Spezialbehandlung
• Überhöhtes Gefühl für ihre eigene Wichtigkeit und eine tiefes Bedürfnis an Bewunderung
• Glauben, dass sie überlegen sind und haben wenig Achtung vor den Gefühlen anderer Menschen
#Antisoziale Persönlichkeitsstörung:
Bei Menschen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung zeichnet sich ein langes Muster an Missachtung von Rechten anderer Menschen, ein Mangel an Einfühlungsvermögen oder Gewissen und überschreiten oft Grenzen Anderer und verletzen deren Rechte. Die antisoziale Persönlichkeitsstörung wird oft synonym genutzt mit den Worten Soziopath oder Psychopath.
• Missachtet die Bedürfnisse und Gefühle Anderer
• lügt ständig, stiehlt, benutzt Pseudonyme, betrügt Andere
• wiederkehrende Probleme mit dem Gesetz
• Wiederholte Verletzung der Rechte Anderer
• aggressiv, oft gewalttätiges Verhalten
• Missachtet die Sicherheit von sich selbst oder Anderen
• impulsives Verhalten
• durchweg Verantwortungslos
• Mangel an Reue für sein Verhalten
#Borderline Persönlichkeitsstörung:
Menschen mit der Borderline Persönlichkeitsstörung haben ein permanentes Muster der Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, extremes alles-oder-nichts-Denken, Selbstbild, Identität und Verhalten führen oft zu Selbstverletzungen und Impulsivität.
• Impulsives und risikohaftes Verhalten, so etwas wie ungeschützten Sex, Glücksspiele oder Fressgelage
• Instabiles oder schwaches Selbstbild
• Instabile und intensive Beziehungen
• Stimmungsschwankungen, oft als Reaktion aus zwischenmenschlichen Stress
• Selbstmordverhalten oder Gefahr der Selbstverletzung
• Intensive Angst davor allein zu sein oder verlassen zu werden
• dauerhaftes Gefühl der Leere
• Häufige, intensive Wutanfälle
• Stressbedingte Paranoia, die kommt und geht
#Histironische Persönlichkeitsstörung:
Menschen mit histironsicher Persönlichkeitsstörung sehen sich selbst als attraktiv und charmant. Diese Störung ist charakteristisch für ständige Aufmerksamkeitssuche, emotionale Überreaktion und Beeinflussbarkeit.
• sucht ständig Aufmerksamkeit
• Übermäßig emotional, dramatisch oder sexuell provokativ um Aufmerksamkeit zu erhalten
• Spricht dramatisch mit festen Meinungen, aber wenig Fakten oder Details um sie zu belegen
• lässt sich leicht von anderen beeinflussen
• Flache, rapid wechselnde Emotionen
• Übertriebene Sorge um das Aussehen
• Denkt, Beziehungen zu anderen sind enger, als sie tatsächlich sind
Diese vier Persönlichkeitsstörungen sind charakteristisch für lebenslange, tief sitzende, starre und fehlangepasste Verhaltensmuster, stark beeinträchtigtes Verhalten, Lebensstil und soziale Anpassung. Diese Muster zeigen sich in beeinträchtigtem Urteilsvermögen, Beeinflussung, Impulssteuerung und zwischenmenschlichen Funktionieren.
Wie sehen diese Persönlichkeitsstörungen im echten Leben aus?
Menschen mit NPD und ASPD sind am meisten schädlich für andere, weil ihnen die Fähigkeit zur Empathie fehlt und sie sich zwischenmenschlich ausbeuterisch verhalten. Sie wünschen sich vielleicht eine Beziehung, aber ihnen fehlen die Eigenschaften und Fähigkeiten für eine gesunde, wechselseitige Beziehung. Sie schwanken zwischen einem tiefen Bedürfnis nach Verbundenheit und Intimität und der Angst vor Verlassenheit und Ablehnung. (Bindungsangst) Sie haben unrealistische Erwartungen und hohe Ansprüche an die Liebe, Pflege und Loyalität von Anderen, aber halten sich selbst nicht daran.
Sie haben ein eingeschränktes Verständnis für sich selbst und in andere, aber paradoxerweise eine starke Fähigkeit die Schwachstellen Anderer aufzuspüren. Ihre innere emotionale Welt ist instabil und unvorhersehbar, Manchmal machen sie den Eindruck, als hätten sie eine Bipolare Störung. Ihr Selbstbewusstsein ist zerbrechlich und instabil. Sie schwanken zwischen Selbstverachtung und Grandiosität, sie benötigen die Bestätigung und Bejahung anderer, um ihr Selbstbewusstsein zu regulieren.
Obwohl sie von anderen Abhängig sind für diese Art der internen Regulierung, haben sie einen angeborenen Trieb für Dominanz und Überheblichkeit. Da ihnen die Fähigkeit zur Selbstreflexion und Selbstbeobachtung fehlt, die für die Berücksichtigung ihrer Handlungen erforderlich ist, beschuldigen sie regelmäßig Gott und die Welt für ihre Misserfolge oder irgendetwas anderes, das in ihrem Leben schief läuft.
Menschen mit Cluster B sind entweder gleichgültig oder sich ihrer Auswirkung auf andere nicht bewusst. Wenn sie kooperativ sind, dann nur, weil es ihren eigenen Angelegenheiten dient. Eine Chance auf eine friedvolle Koexistenz wird meist durch ihre falsche Zuschreibung negativer Absichten Anderer verhindert. Sie fühlen sich stark bedroht von gegensätzlichen Perspektiven und Standpunkten. Ein Gegenteiliger Standpunkt stachelt sie oft dazu an, mit unverhältnismäßiger und irritierend starker Wut und Konfrontation, oder mit kompletten Rückzug zu reagieren.
Ihre Anspruchshaltung äußert sich in regelmäßiger Grenzverletzung anderer. Das führt oft dazu, dass sie die Rolle eines unschuldigen Opfers spielen und andere und die ganze Welt für ihre Misserfolge und alles, was in ihrem Leben falsch läuft, beschuldigen.
Gemeinsame Merkmale und Verhaltensmuster
• anfällig für Langeweile
• Neuheiten/ Nervenkitzel suchend
• Hyper-Sexualität/ abartige Sexualität
• Anfangs sehr Charmant
• Hinterlistig
• Überlappende Beziehungen um Gefühle der Einsamkeit, Langeweile und Verlassenheitsängste abzuwehren
• Heuchlerisch, Regeln sind nur für andere da, nicht für sie selbst
• Überkritisch bei anderen
• Überempfindlich bei Kritik
• Führen einen parasitären Lebensstil
• Oberflächliche Emotionen, wird aber kompensiert durch die Fähigkeit, die Emotionen anderer zu imitieren
• Haben eine“entweder so, oder gar nicht” Einstellung
• Haben eventuell Probleme mit Substanzmissbrauch/ und andere Süchte
Beziehungen mit Personen mit NPD und ASPD können sehr anstrengend sein.
Die Beziehungen sind oft unausgeglichen und nicht wechselseitig. Sie neigen dazu, so selbstbezogen zu sein, dass ihnen die Fähigkeit fehlt, sich in die Bedürfnisse und Wünsche anderer einzufühlen. Ihre Selbstzentriertheit verblendet sie derart, dass sie nicht in der Lage sind, Andere als getrennt von sich selbst zu erkennen. Narzissten neigen dazu, ihren Partner im Bezug darauf zu sehen, wie er seine Bedürfnisse erfüllen kann (oder auch nicht erfüllen kann). Ihre Partner und Kinder werden nur in der Hinsicht wertgeschätzt, wie gut sie seinen Bedürfnissen gerecht werden oder dessen Absichten dienen.
Gründe
Der genaue Grund für Persönlichkeitsstörungen ist unbekannt. Die Persönlichkeit wird in der frühen Kindheit gebildet. Es ist eine Kombination eines Musters von Eigenschaften (Gedanken, Emotionen und Verhalten), das den einzigartigen Charakter von jemandem ausmacht. Die Persönlichkeit beeinflusst, wie Menschen mit anderen und der Welt zusammenarbeiten und interagieren. Es wird angenommen, dass Persönlichkeitsstörungen auch durch die Gene beeinflusst werden können, die das Temperament bestimmen. Trotzdem kann die Ausbildung einer Persönlichkeitsstörung durch Umweltfaktoren entweder unterdrückt oder gefördert werden.
Die Genetik macht eine Person vielleicht anfälliger für eine Persönlichkeitsstörung, während Umwelteinflüsse die Entwicklung auslösen können.
Risikofaktoren
Einige der Risikofaktoren um eine Persönlichkeitsstörung zu entwickeln oder auszulösen, beinhalten:
+ Persönlichkeitsstörungen in der Familiengeschichte oder andere psychische Krankheiten
+ Missbräuchliches, instabiles oder chaotischen Familienleben während der Kindheit
+ Wenn man bereits in der Kindheit mit einer Verhaltensstörung diagnostiziert wurde
+ Veränderungen im Gehirnstoffwechsel und der Struktur
Fakten
* Mindestens 1% der erwachsenen Bevölkerung leiden an einer Persönlichkeitsstörung (ungefähr 75 Millionen Menschen)
* Persönlichkeitsstörungen beginnen normalerweise in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter und entwickeln sich im * * * * Laufe des Lebens
* Persönlichkeit ist der Ausdruck von Umweltfaktoren und biologischen Faktoren.
* Es wird angenommen, dass Umwelteinflüsse eine wichtige Rolle beim Auslösen von Persönlichkeitsstörungen spielen
* Persönlichkeitsstörungen sind resistent gegen Psychotherapien, da ein Individuum dafür die Einsicht und eine Bereitschaft zur * Veränderung haben muss.
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Originaltext von der Seite: http://www.wnaad.com/
Autorin: Bree Bonchay, Psychotherapeutin| Bloggerin| Autorin des Buches, „I Am Free“ und deren ehrenamtliche Helfer
Webseite von Bree Bonchay: https://freefromtoxic.com/
Übersetzung: eine meiner ehrenamtlichen Helferinnen, die namentlich nicht erwähnt werden will (Danke)
Eine Kooperation von freefromtoxic.com und NarzissmusundBindungsangst.de
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Mauro
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