Krankhafter Kontaktabbruch und die Kunst, sich vor Antworten zu drücken
Auf der Suche nach guten Beiträgen im Internet bin ich auf folgenden V-blog gestoßen. Leider ist es auf Englisch aber ich denke, dass man das mit dem Schulenglisch das wir in Deutschland genießen dürfen, locker verstehen kann. Es geht um die Frage, warum man von Narzissten/Bindungsphobiker oftmals keine oder nur verschleierte Antworten bekommt, warum sie oftmals ausweichen oder etwas herunterspielen. Wenn man schon mal in die unschöne Lage gekommen ist, mit Narzissten zu tun gehabt zu haben oder sogar in einer Beziehung war, dann wird man hier sofort auf Parallelen im eigenen Leben stoßen. Es ist einfach zu offensichtlich aber eben auch die große Gefahr, dass man ihnen zum Opfer fällt. In der Kennenlernphase werden geschickt Fragen umgangen, wie z.B. etwas in vergangenen Beziehungen war: „Der war einfach ein Schwein und ist abgehauen. „Das hat halt nicht gepasst.“ „Da war dieses gesundheitliche Problem das alles kaputt gemacht hat.“ „Ach heutzutage ist das doch normal dass man Alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern unterschiedlicher Väter ist, wovon der eine sein Kind noch nie gesehen hat. Das ist heutzutage so.“ Wirklich sehr wichtige und das Leben beeinflussende Fakten werden heruntergespielt und verdreht dargestellt oder müssen als Ausrede hinhalten und es wird deutlich unterschwellig gesagt: Frag nicht weiter nach! Auf Fragen über die Vergangenheit wird prinzipiell verschlossen geantwortet und auf Hinweise, dass das seltsam ist, wird abwehrend und abwertend reagiert. Immer mit der Intension, dass man ja nicht weiter fragt und etwas davon auf den Tisch kommt. Den Narzissmus/die Bindungsangst oder vielleicht nur eine kleine Nebenerscheinungen wie Spiegelung, Abwertung oder Projektion zu thematisieren, kann und wird mit großer Wahrscheinlichkeit eine „Krise“ beim Narzissten/Bindungsphobiker hervorrufen. Ich glaube man kann sich das als nichtbetroffene Persönlichkeit nicht vorstellen was da im N/B passiert. Eine typische Reaktion ist dann z. B. Ghosting worunter man den kompletten und sofortigen Kontaktabbruch versteht und zwar auf allen Kanälen! Von einer Sekunde auf die andere ist er oder sie weg und lebt ihr Leben so weiter, als ob nichts gewesen ist (jedenfalls wirkt das so nach außen hin, innerlich sieht es da mit Sicherheit ganz anders aus. Wer in der Lage ist, so etwas zu tun, hat schlimmste Panik und sicherlich eine ernste Störung). Dazu schreibe ich zu einem anderen Zeitpunkt noch etwas, denn die Wirkung des Ghostings auf den Partner, der ernsthaft geliebt hat und an die Beziehung geglaubt hat, ist schrecklich. Vom Leidensdruck kommt das dem Tod einer engen Person nahe. Oftmals mit schlimmen psychischen Folgen, für die im Regen stehen gelassenen Partner. Besonders wenn solch eine grausame Tat genau stattfindet, wenn man sich z.B. verlobt hat, geheiratet hat, zusammengezogen ist, sich ein Haus gekauft hat, sozusagen die Beziehung einen Schritt in eine höhere Verbindlichkeit gemacht hat. Der N/B hat ein großes Problem, wenn sein Ziel (Opfer) bemerkt dass etwas nicht stimmt. Seine Tarnung darf auf keinen Fall aufgedeckt werden. Die Gefahr, dass eine Enthüllung die im Rahmen eines gemeinsamen Heims größer ist, als bei einer Fernbeziehung oder sogar in einer Ehe, ist logisch. Die Panik kommt genau nach solch einem Ereignis. Darum wird oftmals schon im Vorfeld, also kurz vor dem Ereignis der Kontakt abgebrochen und der Abbruch konsequent aufrecht erhalten. Den N/B (seinem wahren Ich) ist bewusst, dass wenn jemand ihnen „so etwas“ angetan hätte, dass sie sich rächen würden. Aus der Angst heraus, dass sich ihr Ziel rächen könnte, halten sie den Kontaktabbruch konsequent aufrecht. Wenn sie merken, dass ihr Ziel es geschafft hat, hinter die Maske zu schauen, dann muss der Narzisst diese Mauer aufbauen denn er darf auf keinen Fall „auffliegen“! Das wahre Ich ist zwar beschämt über das, was es getan hat, das falsche Ich lässt aber keine Schande zu und projiziert diese in Richtung des Ziels. Hier ist man dann wieder an dem Punkt, wo man alleinig für alles schuldgemacht wird und der N/B sein krankes und schwaches Ich beschützen muss. Es ist wohl so, dass der N/B weiß, dass er oder sie zusammenbrechen würde, wenn jemand hinter die Tarnung schaut. Aus diesem Grund wird ein Ziel (ich finde den Begriff besser als Opfer) für IMMER uninteressant, denn wer es einmal entdeckt hat, ist eine GEFAHR! Hier sehe ich tatsächlich unsere große Chance. Ich meine die Chance für die Ziele unter uns. Die N/B suchen sich ihre Ziele sehr genau aus. Sie suchen Menschen die genau das haben, was sie nicht haben. Lebensfreude, einen guten Freundeskreis, ein gesundes Selbstwertgefühl, Einfühlungsvermögen, starkes Ego (geringe Verletzlichkeit) usw. Ich merke das ja auch unter den Personen die das alles hier auf der Seite kommentieren. Das sind größtenteils reflektierte Menschen, die ernsthaft lieben können und ein starkes Selbstwertgefühl haben bzw. hatten. Wer sonst hält es mit solchen Persönlichkeiten lange aus? Wobei es hier auch die Theorie gibt, dass diese Persönlichkeiten sich Menschen mit kleinem Selbstwertgefühl suche, da sie diese besser im Griff haben und besonders beim Narzissmus, damit diese Personen niemals „besser“ sind als man selber. Diese Personen sollten besser mit Menschen eine Beziehung eingehen, die nicht an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung oder an einer Bindungsphobie leiden. Es soll ja N. und B. geben, die auf einen Hinweis des Partners positiv reagieren und sich Hilfe suchen gehen und damit zeigen, dass sie bereit sind, etwas für eine mögliche Zukunft zu unternehmen. Wahrscheinlicher ist es, dass leider genau das Gegenteil passiert aber dann weiß man wenigstens, woran man ist. Ich habe das auch in mehreren Büchern gelesen: Konfrontieren mit sachlichen Argumenten oder passender Literatur…. Wenn dann die Reaktion ein allumfänglicher Kontaktabbruch sein sollte, dann macht euch auf die Suche nach einem Partner der lieben kann. Die gibt es! Ganz sicher! Mit dem Wissen das man sich angeeignet hat und das man auch durchaus in der Kennenlernphase auf den Tisch legen sollte (sozusagen als Schutzschild) ist die Gefahr geringer, dass so etwas nochmals passiert. Allerdings sei hierzu gesagt, dass genau dieses Wissen für einen N/B interessant sein könnte. Man kann, ich habe es selber erlebt, als mögliches Ziel gedeutet werden, mit dem es endlich mal klappen könnte. Wenn ein N/B will, dass er am Anfang nicht auffällt, dann fällt er nicht auf. Das über die Jahre erlernte, hochgradig manipulative Verhalten ist perfekt dafür geeignet. Ich arbeite gerade an einer Podcastserie zu diesem Thema, wie ja schon an anderer Stelle erwähnt, wie man einen Narzissten bzw Bindungsphobiker erkennt.
Auch bei Bindungsphobikern ist diese Art des Beziehungsabbruchs, in meinen Augen die schrecklichste Handlung, die man in einer Beziehung vollbringen kann (die nächste Stufe wäre Mord), ein oft verwendetes Handwerkszeug um das kranke Selbstwertgefühl zu schützen. Gepaart mit Empathielosigkeit und Egozentrie, sicherlich die Atombombe unter den Psychowaffen.
An alle betroffenen Narzissten und Bindungsphobiker die hier mitlesen, denkt doch mal darüber nach: