Wir ziehen genau die Partner an, die zu unseren eigenen psychischen Strukturen passen.
Wenn euer Partner euch die Dinge vorwirft, die euch an ihm extrem stören, dann kann das extrem verwirrend sein! Der Bindungsphobiker wirft euch dann zum Beispiel vor, dass ihr unzuverlässig seid, ihn abfällig behandelt, ihn nie bei Entscheidungen einbezieht… Diese Dinge sind aber genau die Dinge, die euch die ganze Zeit schon fertig machen, da diese genauestens euren Partner beschreiben!? Wenn man dann nach einem Beispiel fragt, dann kommt außer wütender Reaktion nichts! Ihr seid euch absolut sicher, dass diese Beschreibung nich auf euch zutreffend ist, abgesichert durch Feedback aus eurem Umfeld? Hier handelt es sich um eine Projektion. Das kann so weit gehen, dass der Partner euch Dinge vorwirft, die eine andere Person gesagt hat. Wobei dann hier wahrscheinlich noch weitere Störungen mitschwingen. Oftmals haben sich die Betroffenen nicht von den Eltern gelöst und wenn dann z.B. der Vater (ich spreche vom fortgeschrittenen Erwachsenenalter) etwas „böses“ sagt wie z.B.: „Du bist doch ne blöde Hexe“… dann kann es sein, dass auf einmal diese Aussage dem Partner unterstellt wird. Worum es sich hierbei genau handelt weiß ich noch nicht, werde das aber klären. Eventuell ist das eine Spiegelung wobei ich da nicht sicher bin. Vielleicht weiß ja jemand von euch mehr darüber. Ein sich nicht Lösen von Eltern hat extrem schlechte Auswirkungen auf die Bindungsfähigkeit, wie ja bereits schon in einem anderen Artikel hier auf der Seite berichtet. Erwachsene die täglich ihre Eltern anrufen weil sie sich dazu verpflichtet fühlen könnten so ein Beispiel darstellen. Dahinter verbirgt sich meistens eine Störung. Hinter Bindungsängsten, die nicht als losgelöste Störung betrachtet werden, verbergen sich nämlich einfache oder auch sehr komplexe, kombinierte Persönlichkeitsstörungen wie beispielsweise die passiv- aggressive Persönlichkeitsstörung, ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung, narzisstische Persönlichkeitsstörung, Borderline-Persönlichkeitsstörung, multiple Persönlichkeitsstörung, abhängige Persönlichkeitsstörung oder eine schizotypische Persönlichkeitsstörung.
Auszug aus dem Blogartikel von Dr. Barbara Kiesling:
“Der Partner als Spiegelbild“ http://liebesfibel.de/download/13/
Demnach sind unsere Beziehungen kein Zufall: Wir ziehen genau die Partner an, die zu unseren eigenen psychischen Strukturen passen. Viele Menschen haben in ihrer Kindheit irgendein Drama erlebt, welches schmerzhafte Eindrücke in ihrer Psyche hinterlassen hat. Da sie es damals nicht verarbeiten konnten, haben sie es verdrängt. Doch gerade Verdrängtes beeinflusst aus dem Unbewussten heraus unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen – so lange, bis das einstige Geschehen wieder gefühlt und integriert worden ist. In der Regel sind verdrängte Inhalte aber auch noch für Erwachsene so beängstigend, dass sich Widerstände gegen eine Bewusstmachung regen. Eine Form dieser Abwehr ist die Projektion. Die verdrängten Anteile werden hierbei nach außen projiziert. Das bedeutet: Wir können einige unserer – vor allem ungeliebten – Anteile nicht wahrnehmen, sondern wir “entdecken” diese vielmehr bei einem anderen Menschen. Womöglich empören wir uns über dessen Verhalten – vollkommen blind dafür, dass unsgerade jene Eigenschaft selbst zu Eigen ist. Als “Leinwand” für solche Projektionen eignet sich besonders der Partner in einer Paarbeziehung.